Weihnachtszeit ist Konsumzeit und damit wird auch das ein oder andere Kleidungsstück verschenkt. Oder eben selbst gekauft, damit man an Weihnachten und Silvester schick aussieht. Und es gibt gerade so viele kuschlige Pullover und Schals, dass es verständlich ist, wenn manch eine:r dem Kaufrausch erliegt. Da verdrängt man leicht, dass Arbeiter:innen in den weit entfernten Fertigungsländern für die schönen Stücke versklavt und wertvolle Ressourcen verbraucht werden sowie die Umwelt erheblich mit Chemikalien belastet wird. (Hier gibts mehr zu dem Thema)
Aber wir brauchen natürlich Kleidung und wollen uns darin auch wohlfühlen, klar! Halte dich dabei wie in jedem Konsumbereich am besten an das Motto “reuse, reduce, recycle”:
1. Kleidung schonend behandeln und ggfs. reparieren, um sie so lange wie möglich tragen zu können. Der definitiv nachhaltigste Schritt! Schonmal einen Fusselrasierer benutzt?
2. Kleidung unter Freunden und Familie tauschen, wenn manche Teile nicht mehr gefallen. Kleidertauschparties, Umsonst- oder Second-Hand-Läden sind auch eine gute Alternative, denn dadurch muss nichts Neues produziert werden. Ist außerdem günstiger und man kann ziemlich coole neue Stücke entdecken, die man sonst vielleicht nicht anprobiert hätte. (Man könnte natürlich auch nähen oder stricken lernen…)
3. Kleidung von Fair Fashion Labels wählen. Dies verbraucht zwar ebenfalls Ressourcen und ist etwas teurer, aber man konsumiert dadurch automatisch weniger und kann zudem nach bestimmten Kleidungsstücken suchen, die secondhand vielleicht nicht immer verfügbar sind. Inzwischen gibt es viele Labels, die richtig schicke Klamotten herstellen.
4. Extra-Tipp, um weniger zu konsumieren und sich dabei wohl zu fühlen: einen Tag Zeit nehmen um den Kleiderschrank aufzuräumen und den eigenen Stil zu finden. Erst eine Bestandsaufnahme machen und dabei gucken, welche Teile man wirklich gerne mag, alleine oder mit Unterstützung. Da sieht man dann ganz gut, welche Farben und Schnitte man immer wieder kauft und trägt und bekommt ggfs. noch eine Zweitmeinung. Dann überlegen, was man in seiner Grundgarderobe noch benötigt und diese Teile gezielt auffüllen, die “alten” verkaufen oder verschenken. Dadurch hat man einen aufgeräumten Kleiderschrank mit Dingen, die man alle wirklich braucht, aber trotzdem liebt. Gerne mal online nach dem Schlagwort “Capsule Wardrobe” suchen. Spart morgens übrigens auch Zeit und Nerven :o) Die wenigen aber schönen Teile kann man dann auch richtig zelebrieren, z.B. auf einer schicken Kleiderstange mit einheitlichen Kleiderbügeln.
Für folgende Einrichtungen werden keine/kaum Ressourcen verbraucht und keine Arbeitskräfte menschenunwürdig behandelt. Schaut dort mal vorbei, wenn ihr ein neues Teil im Kleiderschrank braucht:
- Repair-Cafés, um Kleidung erstmal zu flicken, z.B. von der Lokalen Agenda oder der Evangelischen Hochschulgruppe
- Kleidertauschpartys, z.B. von unserem Referat oder Greenpeace
- Umsonstladen Trier, Schönbornstraße (Nähe Bahnhof)
- Second-Hand-Geschäfte, zB in der Paulinstraße oder Fleischstraße